© iStock.com/marchmeena29

Langfristig profitieren

© iStock.com/marchmeena29

In Zeiten steigender Energiepreise und wachsender ökologischer Verantwortung stehen Betriebe der Hotellerie und Gastronomie vor der Herausforderung, wirtschaftlich zu handeln und gleichzeitig nachhaltige Standards zu erfüllen. Energieeffizienz ist dabei kein kurzfristiger Trend, sondern ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Zukunftsfähigkeit der Branche.

Dieser Ratgeber zeigt praxisnahe Wege auf, wie Hotels, Pensionen, Restaurants und Gaststätten durch gezielte Maßnahmen nicht nur ihre Energiekosten senken, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken können. Von technischen Optimierungen über Mitarbeitermotivation bis hin zur Einbindung der Gäste – nachhaltiges Energiemanagement ist ein Gemeinschaftsprojekt, das sich langfristig auszahlt.

Ob Neubau, Sanierung oder laufender Betrieb: Wer heute in Energieeffizienz investiert, profitiert morgen von stabileren Betriebskosten, höherer Gästezufriedenheit und einem positiven Image.

Mitarbeiter:innen und Gäste machen mit

Kommunizieren Sie Ihre Ziele und binden Sie sowohl Ihre Mitarbeiter:innen als auch Ihre Gäste aktiv ein.

Die Mitarbeitenden Ihres Betriebs sollten für Energie- und Umweltthemen sensibilisiert werden. Ein erlebbares Energie- und Umweltschutzkonzept motiviert und stärkt das Engagement. Neben technischen Maßnahmen, wie der Anschaffung effizienter Geräte, der Optimierung von Anlagen oder der Gebäudesanierung, sind motivierte Mitarbeitende der Schlüssel zur Effizienzsteigerung. Sie bringen Ideen ein und übernehmen Verantwortung.

So fördern Sie die Mitwirkung:

  • Klare, messbare und erreichbare Ziele setzen und kommunizieren
  • Aufgaben gezielt zuteilen
  • Regelmäßige Informationen über Maßnahmen und Erfolge bereitstellen (z. B. über Infopoints oder Meetings)
  • Einschulung in die Bedienung haustechnischer Anlagen
  • Möglichkeiten zur Ideen- und Anregungseinbringung schaffen (z. B. Vorschlagswesen, Ideenwettbewerbe)
  • Feedback aktiv ermöglichen
  • Eine Arbeitsgruppe „Energie“ gründen, die diese Aktivitäten koordiniert

Tipp

Binden Sie Mitarbeitende bereits in der Planungsphase ein – das erhöht die Akzeptanz bei der Umsetzung.

 

Ein zusätzlicher Anreiz: Zeigen Sie Ihren Mitarbeitenden, wie sie auch im eigenen Haushalt Energie sparen können. klimaaktiv bietet dazu hilfreiche Infobroschüren und Tools.

Für Kinder gibt es zum Beispiel die kostenlose Broschüre Eine Reise durch die Welt der Energie, die spielerisch erklärt, wie Energie gespart werden kann.

Gäste verbrauchen im Urlaub oft mehr Energie als zu Hause. 

Sensibilisieren Sie sie für energieeffizientes Verhalten:

  • Informieren Sie über Ihre Maßnahmen und Erfolge im Bereich Energieeffizienz
  • Präsentieren Sie diese Informationen übersichtlich auf Ihrer Website oder in der Gästemappe.

Belohnen Sie energiesparendes Verhalten wie zum Beispiel:

  • Mehrfachnutzung von Handtüchern
  • Verzicht auf tägliche Zimmerreinigung
  • Anreise ohne Auto

 

Regelmäßige Kontrolle des Energieverbrauches

Die regelmäßige Überprüfung des Energieverbrauchs ist ein zentrales Element, um sicherzustellen, dass umgesetzte Maßnahmen tatsächlich zur Zielerreichung beitragen. Eine fundierte Evaluierung hilft dabei, Entscheidungen zu treffen: Welche Maßnahmen sollen fortgeführt, angepasst oder eingestellt werden?

Hinweis 

Förderprogramme verlangen im Zuge der Endabrechnung meist einen Erfolgsnachweis.

Daher sollte bereits parallel zur Erstellung des Maßnahmenkatalogs eine geeignete Methode zur Datenerhebung und Datenauswertung entwickelt und im Budget berücksichtigt werden.

Die systematische Erfassung relevanter Daten beginnt idealerweise vor der Umsetzung und wird währenddessen fortgeführt. Diese Daten bilden die Grundlage für die spätere Evaluierung – insbesondere im Hinblick auf den Energieverbrauch, die Auslastung des Betriebs sowie die Betriebszeiten in den verschiedenen Bereichen. Die Analyse dieser Faktoren ermöglicht es, fundierte Schlussfolgerungen zu ziehen und Optimierungspotenziale zu erkennen.

In Betrieben mit überschaubarer technischer Ausstattung reichen in der Regel einfach ablesbare Zähler vor Ort. Ergänzend können Schaltzyklen- und Betriebsstundenzähler sowie ein einfaches Störmeldesystem eingesetzt werden, das zentrale Betriebs- und Fehlermeldungen anzeigt. Durch regelmäßige Kontrolle und Auswertung lassen sich ungewöhnlich hohe Verbräuche frühzeitig erkennen und beheben.

In Betrieben mit komplexeren technischen Anlagen lohnt sich die Investition in ein vernetztes, systemübergreifendes Energiemanagement. Die Einsparpotenziale sind hier so hoch, dass sich der Einsatz automatisierter Systeme wirtschaftlich rechnet. Neben der automatischen Erfassung von Energiedaten empfiehlt sich eine intelligente Steuerung aller haustechnischen Anlagen – angepasst an Wetterbedingungen, Betriebszeiten und Belegung. So lassen sich Energieflüsse effizient und bedarfsgerecht regeln.

OSZAR »